Montag, 19. Mai 2008
Gemütlicher Forschungstag
tcstyle, 16:33Uhr
Da diese Woche sowohl der Professeor meines Labors als auch sein Assistent auf einer Konferenz in Zürich sind. Steht bei mir im Labor eine gemütliche Woche an. Ich habe dazu letzte Woche von meinen japanischen Kommilitonen schon erfahren, dass wohl viele der Studenten des Labors, insbesondere die Undergraduates, sich die Woche mehr oder weniger freinehmen werden.
So bin ich dann heute auch erst um viertel nach zwölf ins Labor spaziert und es waren nur fünf andere Studenten da, alle Masterstudenten, von eigentlich 20 Leuten.
Haben dann um eins Mittag gegessen. Ich hatte mal wieder "Homelunch", ein Jubiläumsangebot unserer Mensa, daher der Name. Ist dem Keio-Baseballteam gewidmet, deshalb das Wortspiel mit Homerun. Das ganze besteht aus Reis mit scharf gewürztem Hackfleisch und einem halbrohen Ei obenauf, zwei frittierte Hünchenfleischstücken, einem Mettkloß mit dunkler Soße und geraspeltem Kohl als Salat. Insgesamt eine recht große Portion.
Ich hatte mich dann mit Hide, meinem Forschungspartner, darauf geeinigt nach erholender Mittagspause so um drei ein wenig zu forschen, also Experimente, die uns Freitag leider nicht so recht gelungen sind, nochmal zu wiederholen. Als Dauer haben wir aus der Erfahrung von Freitag mal so drei Stunden geschätzt, so dass wir planten um sechs fertig zu sein.
Spontan entschlossen wir uns dann doch schon um viertel vor drei anzufangen. Also ging es mal wieder daran Electro Rheological Gel (ERG) zu erstellen, wo ich inzwischen schon eine ganz gute Routine mit habe. Also blaues Zeug gut durchrühren, mit anderem transparenten Zeugs mischen gut verrühren, im Vakuum die letzte Luft rausziehen und mit ins Messlabor nehmen. Hide hatte in der Zeit schon die geätzen Elektroden für die Unterseite vorbereitet und die Glaselektroden für die Oberseite einseitig mit Wachs bestrichen, um sie anschließend vom ERG lösen zu können. Glaselektroden deshalb, da wir die Oberfläche des ERG mit 1000facher Vergrößerung filmen wollten.
Also dann ab ins Messlabor, das mit Teppichboden versehen ist und man deshalb japantypisch mal wieder die Schuhe ausziehen muss. Dort haben wir dann den Gel-Agenten hinzugefügt, mit dem sofort das Gelieren beginnt. Daher mit etwas Hektik das Ganze auf die untere Elektrode gegossen und dann die Glaselektrode obenauf. Noch schnell die Kamera fokussieren und Aufnahme von Fotos alle 20 Sekunden starten. Nach dem ersten Foto haben wir dann eine Spannun an die Elektroden gelegt, um High-Performance ERG zu produzieren. Das ist das eigentlich besondere bei dem Experiment, da wir hoffen eine Bewegung der einzelnen ER-Partikel bei Anlegen der Spannung zu erkennen. Das hatte am Freitag nicht so recht geklappt.
Dann hieß es erstmal warten, da das Ganze etwa 20 bis 25 Minuten zum endgültigen gelieren braucht und wir dabei einfach nur die Kamera laufen lassen mussten. Hide hatte mich schon vorgewarnt, daher hatte ich mir etwas Musik mitgenommen und er ein Managementbuch zum lesen. Habe nebenbei noch ein wenig auf meinem Block rumgekritzelt, was Hide dann schwer beeindruckt hat.
Den gesamten Vorgang haben wir dann noch ein zweites mal mit vertauschten Polen durchgeführt. War auch nicht sehr spannend. Hide ist beim Lesen eingenickt und erst wieder aufgeschreckt, als ihm sein Buch aus der Hand fiel. Anschließend hieß es dann noch ein wenig aufräumen. Heute haben wir statt den drei Stunden von Freitag nur zweieinhalb Stunden gebraucht und hoffentlich auch noch bessere Ergebnisse bekommen. So soll das sein, wird sich aber erst bei der Auswertung zeigen.
Als wir dann um kurz vor halb sechs wieder ins Büro kamen, waren wir die letzten beiden Anwesenden. Soviel zur Arbeitsmoral ohne anwesende Autoritätspersonen ;).
Da ich vergessen hatte meine Digicam einzustecken hier wenigstens mal mein zur Wartezeitüberbrückung erstelltes Gekritzel:
So bin ich dann heute auch erst um viertel nach zwölf ins Labor spaziert und es waren nur fünf andere Studenten da, alle Masterstudenten, von eigentlich 20 Leuten.
Haben dann um eins Mittag gegessen. Ich hatte mal wieder "Homelunch", ein Jubiläumsangebot unserer Mensa, daher der Name. Ist dem Keio-Baseballteam gewidmet, deshalb das Wortspiel mit Homerun. Das ganze besteht aus Reis mit scharf gewürztem Hackfleisch und einem halbrohen Ei obenauf, zwei frittierte Hünchenfleischstücken, einem Mettkloß mit dunkler Soße und geraspeltem Kohl als Salat. Insgesamt eine recht große Portion.
Ich hatte mich dann mit Hide, meinem Forschungspartner, darauf geeinigt nach erholender Mittagspause so um drei ein wenig zu forschen, also Experimente, die uns Freitag leider nicht so recht gelungen sind, nochmal zu wiederholen. Als Dauer haben wir aus der Erfahrung von Freitag mal so drei Stunden geschätzt, so dass wir planten um sechs fertig zu sein.
Spontan entschlossen wir uns dann doch schon um viertel vor drei anzufangen. Also ging es mal wieder daran Electro Rheological Gel (ERG) zu erstellen, wo ich inzwischen schon eine ganz gute Routine mit habe. Also blaues Zeug gut durchrühren, mit anderem transparenten Zeugs mischen gut verrühren, im Vakuum die letzte Luft rausziehen und mit ins Messlabor nehmen. Hide hatte in der Zeit schon die geätzen Elektroden für die Unterseite vorbereitet und die Glaselektroden für die Oberseite einseitig mit Wachs bestrichen, um sie anschließend vom ERG lösen zu können. Glaselektroden deshalb, da wir die Oberfläche des ERG mit 1000facher Vergrößerung filmen wollten.
Also dann ab ins Messlabor, das mit Teppichboden versehen ist und man deshalb japantypisch mal wieder die Schuhe ausziehen muss. Dort haben wir dann den Gel-Agenten hinzugefügt, mit dem sofort das Gelieren beginnt. Daher mit etwas Hektik das Ganze auf die untere Elektrode gegossen und dann die Glaselektrode obenauf. Noch schnell die Kamera fokussieren und Aufnahme von Fotos alle 20 Sekunden starten. Nach dem ersten Foto haben wir dann eine Spannun an die Elektroden gelegt, um High-Performance ERG zu produzieren. Das ist das eigentlich besondere bei dem Experiment, da wir hoffen eine Bewegung der einzelnen ER-Partikel bei Anlegen der Spannung zu erkennen. Das hatte am Freitag nicht so recht geklappt.
Dann hieß es erstmal warten, da das Ganze etwa 20 bis 25 Minuten zum endgültigen gelieren braucht und wir dabei einfach nur die Kamera laufen lassen mussten. Hide hatte mich schon vorgewarnt, daher hatte ich mir etwas Musik mitgenommen und er ein Managementbuch zum lesen. Habe nebenbei noch ein wenig auf meinem Block rumgekritzelt, was Hide dann schwer beeindruckt hat.
Den gesamten Vorgang haben wir dann noch ein zweites mal mit vertauschten Polen durchgeführt. War auch nicht sehr spannend. Hide ist beim Lesen eingenickt und erst wieder aufgeschreckt, als ihm sein Buch aus der Hand fiel. Anschließend hieß es dann noch ein wenig aufräumen. Heute haben wir statt den drei Stunden von Freitag nur zweieinhalb Stunden gebraucht und hoffentlich auch noch bessere Ergebnisse bekommen. So soll das sein, wird sich aber erst bei der Auswertung zeigen.
Als wir dann um kurz vor halb sechs wieder ins Büro kamen, waren wir die letzten beiden Anwesenden. Soviel zur Arbeitsmoral ohne anwesende Autoritätspersonen ;).
Da ich vergessen hatte meine Digicam einzustecken hier wenigstens mal mein zur Wartezeitüberbrückung erstelltes Gekritzel:
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astmeister,
Montag, 19. Mai 2008, 19:01
Betriebsgeheimnis?
Moin,
das klingt ziemlich nett, aber darfst du solche Sachen überhaupt erzählen? Als ich Hiwi bei der Gravitationsphysik wurde, musste ich so einen Wisch unterschreiben, dass ich keine Daten etc rausgeben darf. Ich meine nur, nicht dass du deswegen Streß kriegst.
Viele Grüße
das klingt ziemlich nett, aber darfst du solche Sachen überhaupt erzählen? Als ich Hiwi bei der Gravitationsphysik wurde, musste ich so einen Wisch unterschreiben, dass ich keine Daten etc rausgeben darf. Ich meine nur, nicht dass du deswegen Streß kriegst.
Viele Grüße
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tcstyle,
Montag, 19. Mai 2008, 19:44
Hab bisher ja noch nichts erzählt, was nicht schon in irgendwelchen Papers von meinem Labor veröffentlicht wurde. Die genaue Rezeptur für's ERG und andere Details sind natürlich Betriebsgeheimnis, auch wenn ich keinen Wisch unterschrieben habe ;).
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neurokomiker,
Freitag, 23. Mai 2008, 01:13
Coole Zeichnung!
Gibt's mehr davon?
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tcstyle,
Sonntag, 25. Mai 2008, 13:36
Nur einige schon recht alte Sachen von mir auf meiner alten Page.
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