Dienstag, 17. Juni 2008
AA-Camp Teil1: Anreise, BBQ und Feuerwerk
Wie angekündigt, hier der erste Teil des AA-Camps von Samstag auf Sonntag. AA steht dabei für die beiden Professoren, deren Labore dabei waren und die beide Aoyama heißen.
Wir fuhren in kleinerer Gruppe mittags mit dem Zug los und hatten eine lange Fahrt vor uns. Insgesamt waren wir so drei Stunden unterwegs und sind dabei 5 mal umgestiegen. Dafür war ich aber schwer begeistert endlich mal aus dem Großstadtmoloch herauszukommen und nach und nach mehr Natur zu sehen:



Es ging nach Chichibu, einer in der Natur gelegenen japanischen Kleinstadt im Norden Tokyos. Dort trafen wir den Rest der insgesamt etwa 35 Studenten und wurden wir dann mit dem Bus eingesammelt und noch etwa eine halbe Stunde bis zum Hotel gefahren. Dann bestaunte ich vom Hotel aus diesen Landschaftanblick:



Aber zur Landschaft in einem der nächsten Beiträge noch mehr.
Das Hotel selber war ein traditionelles japanisches Gästehaus:



Dementsprechend war unser 8 Personen-Zimmer auch ein großer mit Tatami-Matten ausgelegter Raum:



Es wurde dann erstmal auf dem Zimmer etwas grüner Tee zur Erholung getrunken. Wer sich jetzt fragt, wo die Betten sind, die liegen als Futonstapel außerhalb des Bildes und werden dann zum Schlafen auf dem Fußboden ausgebreitet.
Der anschließende Punkt der Tagesplanung sollte dann das Barbeque im Hotelrestaurant sein. Auch wieder eine ganz eigenartige japanische Sache. In den Tischen für jeweils sechs Personen ist ein runder Kohlegrill eingelassen. Dafür stehen dann Platten mit Fleisch und Gemüse bereit, ein Dippschälchen mit Soja-Sesam-Soße, Reis und Wasser bereit. Das ganze mal wieder in der japanischen iss so viel du kannst Variante, also iss so viel du in 90 Minuten essen kannst.



War aber sehr lecker und reichlich. Unser Tisch hat übrigens drei dieser Fleischplatten geschafft.
Nach kurzer Pause ging es dann mit dem nächsten Programmpunkt weiter, dem klassisch japanischem Melonenschlagen. Das funktioniert wie folgt:
Eine riesige Wassermelone wird auf dem Boden platziert. Ein "freiwilliger" bekommt einen Holzstock in die Hand gedrückt, muss diesen dann auf dem Boden abstütze, die Stirn mehr oder weniger drauflegen und sich mit geschlossenen Augen zehnmal um diesen drehen, wobei alle laut mitzählen. Dann soll man mit weiterhin geschlossenen Augen und schwindelgefühl durch Zurufe der anderen taumelnd zur Melone gelangen und diese Zerschlagen. Ich durfte natürlich auch mal, schaffte es auch durch langsames gehen nicht hinzufallen und sogar die Melone zu treffen. Zum Glück hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch keinen Alkohol getrunken, so dass das doch recht ungefährlich war. Auf folgendem Bild zerschlägt gerade Kakinuma-sensei, der Assistent meines Proffesors, eine Melone:



Die Melonen wurden dann anschließend kleingeschnitten und verspeist.
Im Anschluss daran gab es dann noch ein kleines Handfeuerwerk, mit einer ganzen Menge Pyrostäben, etwas Bodenzunder und zwei in die Luft steigenden Effekten. Die Japaner kamen schon jetzt auf ziemlich gefährliche Ideen. Das erklärt wohl auch, warum das vorm Trinken veranstaltet wird.



Inzwischen war es so neun Uhr abends und ich bekam langsam Bierdurst. Nun war die nächste Ansage aber, dass das Trinken um 22:30 beginnen sollte. Fand ich erstmal wieder seltsam, da das ja der eigentliche Hauptprogrammpunkt des Wochenende nach Auskunft der Japaner sein sollte, im nachhinein stellte sich das ganze dann aber doch als gute Idee heraus, da wir die Zeit für ein heißes Bad nutzen konnten. Aber dazu im nächsten Beitrag mehr.

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