Dienstag, 24. Juni 2008
Neuer Lieblingspub
Heute Abend waren wir auf Empfehlung von Maira aus Kanada in einem Pub, der eine exquisite Whiskeyauswahl, insbesondere Scotch, anbietet und nur 10 Minuten Fußweg von uns entfernt ist. Interessanterweise in der Nähe der "Bremen Straße":



Damit ist wirklich unser Bremen gemeint, wie man an den Stadtmusikanten unschwer erkennen kann.
Das wird definitiv nicht das letzte mal gewesen sein, dass ich da war, denn die Atmosphäre passt und die Getränke sind super. Man kann zum Beispiel draußen sitzen, was in Japan schon sehr ungewöhnlich ist, das Lokal sieht wirklich aus wie ein Pub und wird von einem Australier betrieben.
Hier mal eine Impression unsererer vollzähligen Runde an diesem Abend:



Ich hatte zwei verschiedene Whiskey bestellt (Glenmorangie und Knockando) und bei allen anderen probiert, also etwa 10 unterschiedliche Whiskeys getestet. Anschließend hab ich dann noch rausgefunden, dass es auch Ouzo gab und noch einen schönen großen Ouzo getrunken, womit ich hier in Japan ja mal gar nicht mit gerechnet habe und darüber sehr glücklich war.
Hier noch einen Einblick in die Whiskeyliste, nur eine Doppelseite von vielen:



Ich freu mich schon auf den nächsten Besuch des Pubs.

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Dienstag, 24. Juni 2008
Aaargh Mücken!
Hatte die Nacht trotz hochwertigem Moskitonetz im Fenster mindestens vier aktive Mücken im Zimmer und bin ziemlich zerstochen worden.
Bin unter anderem deshalb auch schon seit 4:30 Uhr wach und hab mir schon Frühstückszutaten im Convenient-Store geholt und mache mir gerade Kaffee.
Wahrscheinlich schlaf ich dann nachher in der Uni wieder ein.

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Samstag, 21. Juni 2008
Kei Sou Sen zum zweiten
Und mal wieder ein Match zwischen unserer Keio Universität und der Waseda-Universität. Diesmal in der Disziplin Fußball, was wir uns dann gestern Abend mal angeschaut haben.
Wir waren so etwa 20 Leute, eine gemischte Truppe aus japaner und ausländischen Studenten. Das ganze auch wieder nicht so teuer, für etwas unter sechs Euro und bier konnte man sich selber mitbringen.
Das Stadion war zwar recht voll, aber bei weitem nicht ausverkauft, da die Ränge hinter den Toren gar nicht erst geöffnet waren, wie man auf dem zweiten Bild sieht:





Das Spiel fing gut an. Nach etwa zehn Minuten lag unser Team mit 2:0 vorne. Die Stimmung war auch klasse. Wir brachten den Japanern um uns herum sogar noch einige euroäische Fußballsongs bei.
Beeindruckend war die Anzeigetafel im Stadion, auf der sogar Replays der wichtigsten Spielsituationen gezeigt wurden:



Leider war die Abwehr unserer Uni-Mannschaft so schlecht, dass wir letztendlich 2:4 verloren haben. War aber trotzdem ein sehr schönes Event.

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AA-Camp Teil 3: Der Morgen danach
So, nun zum letzten Teil des Berichts:
Nachdem ich um 4:30 schlafen gegangen war, wachte ich plötzlich nach zwei Stunden Schlaf um halb sieben wieder auf. Um mich herum waren alle tief am pennen, ich fühlte mich jedoch hellwach und musste mal aufs Klo.
Daher machte ich mich auf dem weg zur einzigen Toilette, die ich bisher im Hotel kannte und die sich leider im morgens abgeschlossenen Bereich mit unserem Partyraum befand. Stattdessen fand ich einen unserer Studenten auf dem Fußboden schlafend vor dem Ausgag des Hotels. Somit musste ich mit meinen spärlichen japanischkenntnissen eine Putzfrau fragen, die ich auf dem Flur traf und die mir dann auch den Weg zum nächstgelegenen Klo zeigen konnte.
Danach beschloss ich, weil ich keine Lust hatte wieder ins Zimmer zurückzugehen und auch sonst nichts los war, einen kleinen Spaziergang zu machen. Ich erinnerte mich an einer Kreuzung in der Nähe des Hotels eine kleine Straße, die in die Berge zu führen schien, gesehen zu haben. Damit lag ich dann auch richtig und ich begann den Aufstieg.



Nach einigen Serpentinen gelang ich in ein schmales Tal mit wild urwaldig bewachsenen Hängen:



Nach einiger Zeit kam ich auch an einzelnen Farmen...



...und kleinen Reisfeldern vorbei:



Auf dem ganzen bisherigen etwa halbstündigen Weg begegnete ich höchstens sechs Autos. Zum einen wohl durch die recht frühe Zeit auf einem Sonntag, zum anderen wohl wirklich ein recht einsames Tal.
Irgendwann erreichte ich dann eine Kreuzung in einer kleineren Ansiedlung, von der eine recht breite, alleemäßige Straße hoch in die Berge abzweigte. Neugierig wie ich bin, nahm ich dann mal diesen Weg um zu schauen, wo er mich hinführte. Es ging tatsächlich immer höher in die Berge, wobei auch immer öfter Autos an mir vorbeifuhren. Am Ende der etwa zwei Kilometer langen Straße befand sich dann ein Countryclub mit Golfplatz, der sich auf mehrere Berghänge und Hochebenen zu verteilen schien:



Ich machte mich dann wieder auf den Rückweg, immer noch begeistert von der schönen natürlichen Landschaft um mich herum, wurde aber auch immer erschöpfter. Ich blickte noch einmal vom letzten Stück des Rückweges hinunter ins Tal und kam nach etwa zwei Stunden wieder im Hotel an.



Dort schien immer noch niemand wach zu sein, und ich trank noch ne halbe Stunde lang etwas aus dem Automaten in einem kleinen Aufenthaltsraum, bis dann einer der anderen Studenten aus meinem Raum mich zufällig fand und mir mitteilte, dass wir bis 9:30 Uhr, also in einer halben Stunde unsere Zimmer geräumt haben mussten. Ich ging dann also zurück ins Zimmer und erfuhr dort, dass das Frühstück inzwischen schon wieder vorbei sei. Nicht so schön, ich hatte ja noch nichts gegessen. Die meisten anderen sahen um einiges fertiger aus als ich und wir pacten unsere Sachen zusammen um uns vorm Eingang zu treffen. Dort gab's noch ein paar abschließende Worte, das letzte übriggebliebene Bier wurde verteilt (war nicht so ne große Nachfrage am Morgen) und einige übriggebleibene Süßigkeiten.
Dann ging's wieder in den Bus und zum Bahnhof um die sehr anstrengende dreistümdige Rückfahrt anzutreten, auf der es einigen der Japaner ziemlich übel ging und fast alle, auch ich, ein wenig im Zug pennten.
Als ich dann Mittags wieder zu Hause war musste ich mich auch erstmal ein paar Stunden ins Bett hauen. Auch wenn das Wochenende sehr schön war, war es auch sehr anstrengend, wobei ich's im Vergleich zu vielen der anderen doch recht gut überstanden habe.

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Donnerstag, 19. Juni 2008
AA-Camp Teil 2: Drinking Party
So hier nun die Fortsetzung.
Wie schon kurz erwähnt, gab es vor dem Beginn der eigentlichen Party noch eine Menge Zeit um ein Bad in der hoteleigenen heißen Quelle zu nehmen. War ein sehr angenehmes Erlebnis nach einer Dusche erst in einem Innenbecken mit etwa 40 Grad warmen Wasser Platz zu nehmen, und danach in einem kleinen teichähnlich angelegtem Außenbecken mit genauso warmen Wasser zu hocken.
Danach war ich aber ziemlich erschöpft und wir hatten immer noch eine ganze Menge Zeit bis zur Party. Also schauten wir noch etwas japanisches Fernsehen auf unserem Zimmer mit sehr seltsamen Sendungen und Werbespots. Und dann ging es endlich los.
Hier mal ein Eindruck vom Partyraum, nachdem schon alle versammelt und an ihren zugelosten Tischen waren.



Es gab ausreichend Getränke für alle, nur leider war das ehemals gekühlte Dosenbier schon etwas länger aus dem Kühlschrank raus. Aber auch daran gewöhnt man sich. Der Partyraum war wieder traditionell mit Tatamimatten ausgelegt und man lief natürlich auf Socken rum. Unser Gastgeber Hide, einer meiner Mitstudenten, der das ganze dieses Jahr organisiert hatte, eröffnete mit einer kleinen Tanzperformance und einleitenden Worten die Party und ich bekam nachträglich zum Geburtstag noch eine große Flasche Sake.



Bevor es aber ans einfache drauflostrinken ging, mussten erstmal diverse Spielchen absolviert werden. Dazu fungierte jeder Tisch als Team, wobei an unserem Tisch statt sechs nur fünf Leute saßen. Wir hatten also ein leichtes Handycap.
Unter anderem wurden so Spiele wie Begriffebingo und Gekritzelraten gespielt und nebenbei getrunken. Vom letzteren hab ich mal ein Bild gemacht. Vielleicht errät ja jemand, wer da jeweils abgebildet ist:



Auch gab es ein Spiel, wo jeweils ein Teammitglied versuchen musste überzeugend eine Frau zu einem Date zu überreden. In dieser Runde musste auch mein Professor ran, der sogar irgendwoher ein kleines Geschenk für die Dame gezaubert hatte:



Ich wurde als der trinkfesteste unseres Teams erwählt und durfte daher im Wetttrinkspiel antreten, unter anderem gegen Tim für sein Team, der auch für diese Rolle erwählt worden war. Leider ging es dann darum eine Dose Lichi-Chu-Hi (Alkopop) so schnell wie möglich zu trinken, was wirklich eklig war. Ich hatte noch zwei Bier später den Lichi Geschmack im Mund.
Nach all diesen Spielen hatten wir dann den dritten Platz der sieben Teams gemacht, was mit unserem Personalhandycap doch recht gut war. Aber das Programm war immer noch nicht durch. Die Bachelorstudenten hatten noch jeweils kurze Sketche aufzuführen, die wohl auch teilweise echt lustig waren, ich aber das meiste mal wieder nicht verstehen konnte. Hier mal ein Beispiel:



Ich glaub vieles waren Parodien auf Gepflogenheiten der Labore und Professoren, welche sich auch teilweise vor Lachen kaum halten konnten. Als dies dann durch war, so um halb zwei, ging dann das "freie" Trinken los. Ich spendierte etwas deutschen Schnaps für alle zum Probieren (Jägermeister und ein mMn besserer Kräuterlikör aus Rotenburg), der doch stark polarisierte und zu den lustigsten Grimassen als Reaktion führte. Es wurden dann noch lustige japanische Trinkspiele (meistens Erinnerungsspiele) in kleineren Runden gespielt und ordentlich angestoßen.



Irgendwann so um halb fünf als die meisten anderen auch schon verschwunden oder in dem Raum am einnicken waren, machte ich mich auch auf ins Bett. Tims Professor (vorne links im Bild) war immer noch gut dabei und wohl auch mit der letzte, der gegangen ist:



Alles in allem eine tolle Party, zwar mit viel Programm aber auch unmengen an Alkohol und sehr betrunkenen Japanern. Auch die Professoren waren gut dabei und gaben den Studenten, wenn diese zu respektlos durch den Alkohol wurden, immer mal wieder einen Schlag auf den Hinterkopf um sie an die Hierarchie zu erinnern. Sehr seltsam.

Im nächsten und letzten Teil Berichte ich dann mal vom Morgen danach, der bei mir nach nur zwei Stunden Schlaf doch recht früh begann.

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Dienstag, 17. Juni 2008
AA-Camp Teil1: Anreise, BBQ und Feuerwerk
Wie angekündigt, hier der erste Teil des AA-Camps von Samstag auf Sonntag. AA steht dabei für die beiden Professoren, deren Labore dabei waren und die beide Aoyama heißen.
Wir fuhren in kleinerer Gruppe mittags mit dem Zug los und hatten eine lange Fahrt vor uns. Insgesamt waren wir so drei Stunden unterwegs und sind dabei 5 mal umgestiegen. Dafür war ich aber schwer begeistert endlich mal aus dem Großstadtmoloch herauszukommen und nach und nach mehr Natur zu sehen:



Es ging nach Chichibu, einer in der Natur gelegenen japanischen Kleinstadt im Norden Tokyos. Dort trafen wir den Rest der insgesamt etwa 35 Studenten und wurden wir dann mit dem Bus eingesammelt und noch etwa eine halbe Stunde bis zum Hotel gefahren. Dann bestaunte ich vom Hotel aus diesen Landschaftanblick:



Aber zur Landschaft in einem der nächsten Beiträge noch mehr.
Das Hotel selber war ein traditionelles japanisches Gästehaus:



Dementsprechend war unser 8 Personen-Zimmer auch ein großer mit Tatami-Matten ausgelegter Raum:



Es wurde dann erstmal auf dem Zimmer etwas grüner Tee zur Erholung getrunken. Wer sich jetzt fragt, wo die Betten sind, die liegen als Futonstapel außerhalb des Bildes und werden dann zum Schlafen auf dem Fußboden ausgebreitet.
Der anschließende Punkt der Tagesplanung sollte dann das Barbeque im Hotelrestaurant sein. Auch wieder eine ganz eigenartige japanische Sache. In den Tischen für jeweils sechs Personen ist ein runder Kohlegrill eingelassen. Dafür stehen dann Platten mit Fleisch und Gemüse bereit, ein Dippschälchen mit Soja-Sesam-Soße, Reis und Wasser bereit. Das ganze mal wieder in der japanischen iss so viel du kannst Variante, also iss so viel du in 90 Minuten essen kannst.



War aber sehr lecker und reichlich. Unser Tisch hat übrigens drei dieser Fleischplatten geschafft.
Nach kurzer Pause ging es dann mit dem nächsten Programmpunkt weiter, dem klassisch japanischem Melonenschlagen. Das funktioniert wie folgt:
Eine riesige Wassermelone wird auf dem Boden platziert. Ein "freiwilliger" bekommt einen Holzstock in die Hand gedrückt, muss diesen dann auf dem Boden abstütze, die Stirn mehr oder weniger drauflegen und sich mit geschlossenen Augen zehnmal um diesen drehen, wobei alle laut mitzählen. Dann soll man mit weiterhin geschlossenen Augen und schwindelgefühl durch Zurufe der anderen taumelnd zur Melone gelangen und diese Zerschlagen. Ich durfte natürlich auch mal, schaffte es auch durch langsames gehen nicht hinzufallen und sogar die Melone zu treffen. Zum Glück hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch keinen Alkohol getrunken, so dass das doch recht ungefährlich war. Auf folgendem Bild zerschlägt gerade Kakinuma-sensei, der Assistent meines Proffesors, eine Melone:



Die Melonen wurden dann anschließend kleingeschnitten und verspeist.
Im Anschluss daran gab es dann noch ein kleines Handfeuerwerk, mit einer ganzen Menge Pyrostäben, etwas Bodenzunder und zwei in die Luft steigenden Effekten. Die Japaner kamen schon jetzt auf ziemlich gefährliche Ideen. Das erklärt wohl auch, warum das vorm Trinken veranstaltet wird.



Inzwischen war es so neun Uhr abends und ich bekam langsam Bierdurst. Nun war die nächste Ansage aber, dass das Trinken um 22:30 beginnen sollte. Fand ich erstmal wieder seltsam, da das ja der eigentliche Hauptprogrammpunkt des Wochenende nach Auskunft der Japaner sein sollte, im nachhinein stellte sich das ganze dann aber doch als gute Idee heraus, da wir die Zeit für ein heißes Bad nutzen konnten. Aber dazu im nächsten Beitrag mehr.

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