Sonntag, 25. Mai 2008
Campus und Lab
Wurde ja schon oft angefragt, hier jetzt endlich mal ein paar Bilder vom Campus und meinem Labor.
Erstmal dieser repräsentative Neubau als Hauptgebäude am Eingang:





Diese vielen Treppenstufen muss ich morgens immer hochkraxeln, nachdem ich schon einen ziemlich steilen Hügel hinaufgegangen bin.
Folgendes Gebäude wird von den Studenten meines Labors liebevoll die "Hundehütte" genannt. Es befindet sich mein Labor im 1. OG auf der linken Seite.



Und hier mal ein Blick auf den Raum in dem ich so täglich sitze. Unten rechts im Bild sieht man meinen Schreibtisch mit dem geschlossenen weißen Laptop. War noch recht früh am morgen (so halb 11) als ich das Foto gemacht habe, daher war sonst noch niemand da.

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Samstag, 24. Mai 2008
Oktoberfest
Gestern war ich mit Tim und einem Spanier namens Mario in Tokyo auf einem Oktoberfest, um da noch einige andere Deutsche und japanische Studenten zu treffen.
Irgendwie schon seltsam: Oktoberfest im Mai in Tokyo, aber was soll's.



Es gab verschiedenste original deutsche Biere und deutsches Essen, nur leider extrem teuer. So sollte ein halber Liter Weizenbier zwischen 1300 und 1500 YEN kosten (so zwischen 8 und 9 Euro). Daher hab ich nur ein etwas günstigeres Bitburger getrunken (bin ja eh nicht so der Weizenbierfan) und bin dann recht schnell auf das japanische Bier nach deutscher Brauart der Yokohama Brauerei umgestiegen, was etwas günstiger war. Besonders das Märzen von denen schmeckte auch mal gar nicht so schlecht.
Die Biergläser scheinen in Japan äußerst wertvoll zu sein. Zumindest war auf jedem Glas ein Pfand von 1000 YEN.
Deutsches Essen gab's wie gesagt auch. Ich habe mir eine Bratwurst mit Bratkartoffeln gegönnt. Die Bratwurst war auch echt sehr gut, aber die Bratkartoffeln waren zum einen zu wenig und zum anderen nicht ganz durchgebraten. Das ganze für 600 YEN auch nicht so günstig.
Insgesamt war das Fest aber sehr lustig, insbesondere war es mal ganz nett andere deutsche Studenten zu treffen, auch wenn ich mich zu Beginn erstmal gewohnheitsgemäß mit ihnen auf Englisch unterhalten habe. Es waren in unserer Gruppe auch einige japanische Studenten dabei, die teilweise sehr gut deutsch sprachen; der eine sogar Schweizerdeutsch, da er einige Zeit in der Schweiz gewesen war.



Einer der Japaner hatte sogar Geburtstag (der mit dem Molotov-Cocktail in der Hand ;) ) und bekam dann einen Kuchen und ein Ständchen.



Lustigerweise wurde die ganze Veranstaltung japantypisch schon so um halb zehn beendet (offiziell sogar schon um 9). Wir sind dann aber noch weiter im Park geblieben und haben gefeiert und dann einen der letzten Züge um kurz vor zwölf zurück genommen und noch in einem Restaurant in unserem Stadtteil was gegessen.

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Donnerstag, 22. Mai 2008
Welcome Lunch
Hier in Japan wird man sehr oft willkommen geheißen. So fand heute ein Willkommenslunch statt mit reichlich kaltem Buffett, und dass, wo ich doch schon fast zwei Monate in Japan bin.
War aber sehr nett mit sehr viel zu Essen und einer ganzen Menge Leute. Hier mal ein Eindruck:



Hatte sogar die Gelegenheit die Mutter eines japanischen Kommilitonen kennenzulernen, die beim Vorbereiten des Lunch geholfen hat. Habe mich dann eine ganze Weile dank ihrem sehr gutem Englisch mit ihr unterhalten können. Im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass sie in ihrer Jugend wohl mal drei Jahre in den USA gelebt hat, daher das für japanische Verhältnisse ungewöhnlich gute Englisch.
Der Raum, in dem das Lunch statt fand, war das Forum im 6. OG unseres auf einem Hügel liegenden Campus. Man hat einen schönen Ausblick von da, deshalb habe ich mal ein paar Fotos gemacht.



Hier sieht man auf dem Hügel im Hintergrund den anderen Campus der Keio-Universität in Hiyoshi. War ich aber noch nicht, ist nämlich für die Undergraduates.
Und hier noch ein Foto zur anderen Seite. Da sieht man dann auch gleich wieder, in was für einer Großstadt ich bin:

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Dienstag, 20. Mai 2008
Fundstück: Mario Kart extrem
Auch heute beim Bowling: Mario Kart als Automatenversion mit vier Automaten nebeneinander für den Vierspielermodus und Lenkrädern. Vier meiner Mitstudenten haben's getestet:



Der Witz dabei: Der Automat macht ein Foto vom jeweiligen Spieler und fügt ihm die jeweilig gewählten Charaktermerkmale hinzu. Zum Beispiel Mütze und Schnauzbart bei Mario und Luigi oder Pilzhut bei dem...äh...Pilzmann. Das Ganze dann als Avatar im Spiel, was man auch unten links im nächsten Bild sehen kann:

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Bowling!
Heute nachmittag war ich mit einigen der Studenten aus meinem Labor beim Bowling. So etwa um drei fuhren wir vom Labor aus eine Station mit dem Zug. Ich war noch rechtschaffen gesättigt, da ich zum Lunch eine Mega-Plato hatte, etwa 1600 kcal Fleisch und Reis.
Ich muss ja gestehen, dass ich seit etwa 7 Jahren nicht mehr beim Bowling war, deshalb erwartete ich keine besonders guten Würfe meinerseits. Ausserdem hatte ich etwas Sorge keine Bowlingschuhe in meiner Größe leihen zu können, aber dazu später.
Die Bowlingbahnen (etwa 30 Stück) befinden sich in einem Vergnügungsgebäude mit Spielhalle im Erdgeschoss und den Bahnen und Videospielautomaten sowie anderen Unterhaltungseinrichtungen im Obergeschoss. Wir meldeten uns auf vier Bahnen mit jeweils drei Personen (wir waren also 12 Leute) zum spielen an. Dann ging's zum Schuhe ausleihen, japantypisch mal wieder aus dem Automaten. Leider ging die Auswahl dort nur bis japanischer Größe 28, ich brauche aber mindestens 29. Also nachfragen und siehe da, da haben die doch gleich Schuhe in 29 griffbereit. Die fallen recht groß aus und passen perfekt.
Dann also auf zum Bowling. Hier mal eine Impression, leider hatte ich mal wieder meine Digicam vergessen (wie so oft), daher muss ich mich für die schlechte Qualität meiner Handykamerabilder entschuldigen.



Die ersten beiden Spiele liefen entsprechend schlecht. Beim dritten schaffte ich zum ersten mal die Hundert, was ich hier dokumentiert habe:



Ich bin der zweite Spieler, wie man unschwer an meinem Namen in Katakana erkennen kann ;). Die Gesamtpunkte aller Spiele rechts haben keine Bedeutung, da wir nach jedem Spiel Bahnen und Teams gemischt haben.
Ich hatte eine 11 Pfund Kugel genommen, so dass ich ab dem vierten Spiel immer erschöpfter wurde. Somit war ich froh, dass wir nach dem sechsten Spiel und über drei Stunden Schluss gemacht haben, da ich doch meine Finger und meinen Arm gespürt habe. Die letzten drei Spiele lag ich dann immer um die 100 Punkte, im letzten hatte ich dann mit 114 das beste Spiel. Habe auch einige Strikes geworfen, war aber insgesamt nicht so gut. Denke mal so viert- oder fünftletzter.



Anzumerken sind die eventuell im Hintergrund erkennbaren Leinwände über den Kegeln. Auf diesen liefen die ganze Zeit japanische Videoclips, die irgendwie alle wie seltsame Parodien auf amerikanische/europäische Clips aussahen. (Wahrscheinlich auch, weil die laufende Musik nicht zu den Clips passte)
So etwa einmal die Stunde wurde vom Personal eine kurze Entertainment-Unterbrechung eingeleitet. Dabei konnte der nächste Spieler während abgedunkelter Beleuchtung versuchen einen Strike zu werfen um einen Preis zu gewinnen. ( Ich hatte einmal die Chance und schaffte es doch glatt gar keinen Kegel zu versenken.)
Insgesamt war das soweit ein sehr toller Bowling-Nachmittag. Anschließend sind wir noch unsere Spielhallenmünzen, die jeder fürs Bowling bekommen hat, im Erdgeschoss verballern gegangen. Ich habe mich an einem der Automaten versucht, wo schon viele Münzen vor beweglichen Elementen liegen und man durch seine zusätzlichen Münzen versucht einige zum Abstürzen zu bringen. Diese erhält man dann zurück. Japantypisch war das ganze dann noch mit seltsamen Bonusspielen und Flummis auf den Münzen gespickt. Musste mir sogar Mühe geben die Münzen im Automaten zu lassen, da immer wieder neue herauslkamen.
Abschließend ging es dann noch schnell in ein sehr günstiges itialenisches Familienrestaurant. Ich hatte eine kleine Pizza mit Tintenfisch und Sardinen (und ausnahmsweise genug Käse) für umgerechnet 2,80 EUR und ein Glas Rotwein, der für den Preis gar nicht so schlecht war, für etwa 70 cent!

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Montag, 19. Mai 2008
Gemütlicher Forschungstag
Da diese Woche sowohl der Professeor meines Labors als auch sein Assistent auf einer Konferenz in Zürich sind. Steht bei mir im Labor eine gemütliche Woche an. Ich habe dazu letzte Woche von meinen japanischen Kommilitonen schon erfahren, dass wohl viele der Studenten des Labors, insbesondere die Undergraduates, sich die Woche mehr oder weniger freinehmen werden.
So bin ich dann heute auch erst um viertel nach zwölf ins Labor spaziert und es waren nur fünf andere Studenten da, alle Masterstudenten, von eigentlich 20 Leuten.
Haben dann um eins Mittag gegessen. Ich hatte mal wieder "Homelunch", ein Jubiläumsangebot unserer Mensa, daher der Name. Ist dem Keio-Baseballteam gewidmet, deshalb das Wortspiel mit Homerun. Das ganze besteht aus Reis mit scharf gewürztem Hackfleisch und einem halbrohen Ei obenauf, zwei frittierte Hünchenfleischstücken, einem Mettkloß mit dunkler Soße und geraspeltem Kohl als Salat. Insgesamt eine recht große Portion.
Ich hatte mich dann mit Hide, meinem Forschungspartner, darauf geeinigt nach erholender Mittagspause so um drei ein wenig zu forschen, also Experimente, die uns Freitag leider nicht so recht gelungen sind, nochmal zu wiederholen. Als Dauer haben wir aus der Erfahrung von Freitag mal so drei Stunden geschätzt, so dass wir planten um sechs fertig zu sein.
Spontan entschlossen wir uns dann doch schon um viertel vor drei anzufangen. Also ging es mal wieder daran Electro Rheological Gel (ERG) zu erstellen, wo ich inzwischen schon eine ganz gute Routine mit habe. Also blaues Zeug gut durchrühren, mit anderem transparenten Zeugs mischen gut verrühren, im Vakuum die letzte Luft rausziehen und mit ins Messlabor nehmen. Hide hatte in der Zeit schon die geätzen Elektroden für die Unterseite vorbereitet und die Glaselektroden für die Oberseite einseitig mit Wachs bestrichen, um sie anschließend vom ERG lösen zu können. Glaselektroden deshalb, da wir die Oberfläche des ERG mit 1000facher Vergrößerung filmen wollten.
Also dann ab ins Messlabor, das mit Teppichboden versehen ist und man deshalb japantypisch mal wieder die Schuhe ausziehen muss. Dort haben wir dann den Gel-Agenten hinzugefügt, mit dem sofort das Gelieren beginnt. Daher mit etwas Hektik das Ganze auf die untere Elektrode gegossen und dann die Glaselektrode obenauf. Noch schnell die Kamera fokussieren und Aufnahme von Fotos alle 20 Sekunden starten. Nach dem ersten Foto haben wir dann eine Spannun an die Elektroden gelegt, um High-Performance ERG zu produzieren. Das ist das eigentlich besondere bei dem Experiment, da wir hoffen eine Bewegung der einzelnen ER-Partikel bei Anlegen der Spannung zu erkennen. Das hatte am Freitag nicht so recht geklappt.
Dann hieß es erstmal warten, da das Ganze etwa 20 bis 25 Minuten zum endgültigen gelieren braucht und wir dabei einfach nur die Kamera laufen lassen mussten. Hide hatte mich schon vorgewarnt, daher hatte ich mir etwas Musik mitgenommen und er ein Managementbuch zum lesen. Habe nebenbei noch ein wenig auf meinem Block rumgekritzelt, was Hide dann schwer beeindruckt hat.
Den gesamten Vorgang haben wir dann noch ein zweites mal mit vertauschten Polen durchgeführt. War auch nicht sehr spannend. Hide ist beim Lesen eingenickt und erst wieder aufgeschreckt, als ihm sein Buch aus der Hand fiel. Anschließend hieß es dann noch ein wenig aufräumen. Heute haben wir statt den drei Stunden von Freitag nur zweieinhalb Stunden gebraucht und hoffentlich auch noch bessere Ergebnisse bekommen. So soll das sein, wird sich aber erst bei der Auswertung zeigen.
Als wir dann um kurz vor halb sechs wieder ins Büro kamen, waren wir die letzten beiden Anwesenden. Soviel zur Arbeitsmoral ohne anwesende Autoritätspersonen ;).

Da ich vergessen hatte meine Digicam einzustecken hier wenigstens mal mein zur Wartezeitüberbrückung erstelltes Gekritzel:

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